Wandtresor einbauen

Wandtresor einbauen: So geht es

Möchten Sie einen Wandtresor einbauen, müssen Sie einige Punkte beachten. Es reicht nicht, einfach ein Loch in eine Wand zu stemmen und den Tresor darin einzumauern. Denn neben dem passenden Wandsafe und der richtigen Betonmischung ist vor allem eines für den Einbau nötig: eine Wand in ausreichender Dicke. In diesem Artikel verraten wir Ihnen nicht nur, wie Sie einen Wandtresor einbauen können. Sie erfahren auch, welche Wände dafür geeignet sind und wie Sie den Tresor richtig darin verankern können.

 

Voraussetzungen für den Einbau eines Wandtresors

Damit der neue Tresor sicher und stabil, mit anderen Worten diebstahlsicher, in der Wand sitzt, müssen das umgebende Mauerwerk und der Beton bestimmte Anforderungen erfüllen. So muss der umgebende Beton mindestens der Qualität B25 entsprechen. Die umgebende Betonschicht sollte allseitig eine Mindeststärke von 100 mm haben.

Doch gerade bei Innenwänden kann die Wandstärke zum Problem werden. Eine gewöhnliche Ziegelwand ist meist nur 24 cm stark. Zudem reduziert die erforderliche Betonummantelung von zehn Zentimetern die Einbautiefe zusätzlich. Insgesamt bleiben Ihnen dann nur noch 14 cm übrig. Alternativ hilft eine Fake-Wand, mit der Sie etwa einen Kamin vortäuschen.

Wandtresor einbauen

Wandtresor einbauen: Welcher Tresor eignet sich?

Nicht jeder Tresor eignet sich. Generell empfehlen die verschiedenen Hersteller, den Wandtresor beim Einbauen in einem mindestens 10 cm dicken Betonmantel zu versenken. Dabei sollte die Betonschalung alle 5 Seiten des Tresors einschließen. Also:

  • Den Tresorboden
  • Die beiden Seitenwände
  • Die Rückwand
  • Die Oberseite

Da die üblichen 24 cm dicken Zimmerwände einen Einbau von gerade größeren Modellen so aber vereiteln, können Sie auf doppelwandige Tresore zurückgreifen. Derartige Wandtresore brauchen beim Einbau nicht mit Beton ummantelt werden.

Neben der Größe ist außerdem noch das Gewicht entscheidend. Auch hier kann die Innenwand zum Problem werden. Meist sind sie nicht tragfähig genug für schwere Wandsafes. So können Sie ausschließlich tragende Innenwände wählen, wenn Sie einen Wandtresor einbauen wollen.

 

Wandtresor einbauen: Eine kleine Anleitung

Um einen Wandtresor sicher einzubauen, sollten Sie zumindest ein gewisses handwerkliches Geschick besitzen. Wichtig ist insbesondere die Größe der Maueröffnung. Der Tresor sollte bündig in die Wand eingesetzt und darin verkeilt werden. Der Safe muss absolut im Lot sein, damit die Tresortür weder von selbst aufschwingen kann, beziehungsweise im geöffneten Zustand wieder zufällt.

Bevor Sie also den Wandtresor einbauen, müssen Sie die Maueröffnung vorbereiten. Achten Sie auf eine ausreichende Größe, dass der Tresor mit mindestens 100 mm Beton ummantelt werden kann und der Safe bündig darin versenkt werden kann.

 

Einbauanleitung für den Wandtresor

 

Schritt 1: Den richtigen Wandtresor wählen

Bevor Sie einen Wandtresor einbauen, müssen Sie zunächst den passenden Safe auswählen. Neben Größe, Gewicht, Verschlussart (Schlüssel, Zahlenschloss oder Digital) sollten Sie einen Blick auf den ausgewiesenen Brandschutz und die Einbruchklasse werfen. Gerade letzter Punkt ist entscheidend für die versicherbare Summe der darin befindlichen Wertgegenstände.

 

Schritt 2: Den Installationsort bestimmen

Wählen Sie eine tragende Wand, in der keine elektrischen Leitungen oder Rohre verlaufen. Gehen Sie mit einem Multidetektor auf die Suche. Diese kleinen Geräte lokalisieren mittels elektrischer Impulse Metallrohre, Bolzen, Balken sowie stromführende Kabel hinter Wänden, Böden und Decken. Zur Bestimmung der exakten Wanddicke empfehlen wir Ihnen die Wanddickenmessung via Ultraschall. Damit lässt sich mühelos die Dicke metallischer und nicht metallischer Werkstoffe ermitteln.

 

Diese Werkzeuge benötigen Sie zum Einbauen eines Wandtresors

Haben Sie den passenden Tresor gefunden und die richtige Einbauwand bestimmt, geht es ans Eingemachte. Damit das Einbauen des Wandtresors reibungslos abläuft, benötigen Sie folgende Werkzeuge:

  • Bohrhammer zum Aufbrechen der Wand, besser, da saubere Kanten, gelingt das mit einem Winkelschleifer
  • Schalungsmaterial
  • Beton (Kies / Splitt, Zement, Wasser)
  • Gefäß zum Anrühren der Betonmischung
  • Kelle
  • Klebeband
  • Isolierfolie
  • Abdeckfolie für den Boden

 

Wandtresor einbauen: die Wandöffnung

 

Schritt 3: Aussparung schaffen

Markieren Sie die Größe des Tresors auf der Wand. Achten Sie auf eine waagrechte Ausrichtung der Linien. Schneiden Sie mit dem passenden Werkzeug die Aussparung in das Mauerwerk.

Wichtig: Die Öffnung muss groß genug sein. Nach dem Einsetzen muss rund um den Tresor ein Spielraum von 10 cm sein. Das bedeutet:

  • Die Aussparung muss 20 cm breiter (10 cm rechts und 10 cm links daneben) sein.
  • 20 cm höher (10 cm über und 10 cm unter) sein.
  • 10 cm tiefer (Rückwand des Tresors) sein.

Tipp: Machen Sie die Öffnung hinten etwas größer. So ist ein späteres unerlaubtes Herausziehen erschwert.

Setzen Sie nun den Tresor in die Aussparung ein und prüfen Sie, ob er waagerecht ist.

 

Schritt 4: Wandtresor einbauen

  • Setzen Sie den Wandtresor in die vorbereitete Öffnung ein. Um ihn vor Verformungen durch den Beton (Druck beim Trocknungsvorgang) zu schützen, bringen Sie eine Verschalung um den Safe an. Hierfür sind abgelängte (in bestimmter Länge abgesägte) Holzlatten ausreichend.
  • Anschließend sollten Sie die Vorderseite vor Betonspritzern schützen. Dafür kleben Sie eine passgenau zugeschnittene Folie auf die Tresortür.
  • Füllen Sie den Beton für die Unterseite des Tresors in die Wandöffnung. Setzen Sie den Safe in die noch feuchte Masse. Achten Sie darauf, den Wandtresor richtig einzubauen. Da die Hersteller damit ihre Erfahrungen gemacht haben, tragen viele Wandsafes einen Aufkleber mit der Aufschrift „oben“.
  • Richten Sie den Wandsafe mit einer Wasserwaage aus. Nur wenn dieser absolut im Lot steht, kann die schwere Tresortür nicht zufallen, wenn sie einmal geöffnet ist.
  • Verkeilen Sie nun den Tresor, damit die Position sich auch während der Trocknungsphase nicht verändern kann.
  • Betonieren Sie anschließend die restlichen Lücken.

 

Die richtige Betonmischung zum Einbau eines Wandtresors

Zur Herstellung der Betonmischung benötigen Sie gewaschenen Kies der Körnung 1 bis 32 mm, Zement sowie Wasser. Um einen Wandtresor einzubauen, ist eine Mischung im Verhältnis 3:1 zu empfehlen (3 Teile Kies, 1 Teil Zement).

Wasser darf nur so viel hinzugefügt werden, bis die richtige Konsistenz erreicht ist. Die Konsistenz ist ein Maß für die Verarbeitbarkeit des Betons. Es wird unterschieden in:

  • KS: steifer Beton
  • KP: plastischer Beton
  • KR: weicher Beton (Regelkonsistenz)
  • KF: fließfähiger Beton

Möchten Sie einen Wandtresor einbauen, empfehlen wir Ihnen die Regelkonsistenz KR. Charakteristisch für diese Konsistenz ist, dass der Beton beim Schütten immer noch leicht fließt.

Wichtig: Beim Betonieren dürfen keine Hohlräume entstehen. Verdichten Sie daher den Beton durch Stochern, Stampfen und leichte Hammerschläge auf die Schalung.

 

Schritt 5: Trocknen lassen

Lassen Sie den Beton mindestens 24 bis 48 Stunden trocknen. Orientieren Sie sich dabei ausschließlich an den Angaben des Herstellers. Nach ungefähr zwei Tagen können Sie die Schalung entfernen, die Schutzfolie abziehen und die Tresortür öffnen. Sollte im Inneren Feuchtigkeit sein, lassen Sie den Tresor mit geöffneter Tür gut austrocknen.

 

Nach dem Einbau des Wandtresors

Nachdem der Tresor installiert und gesichert ist, überprüfen Sie die Funktionalität der Tür und des Schlosses. Anschließend sollten Sie den Tresor noch vor neugierigen Blicken verstecken. In Film und Fernsehen wird dafür immer ein Bild vor den eingebauten Wandtresor gehängt. Erzählen Sie außerdem niemandem von dem Safe. So verringern Sie das Risiko eines Einbruchs. Bewahren Sie den Schlüssel oder Code an einem sicheren Versteck auf.

Denken Sie daran, dass das Einbauen eines Wandtresors zwar eine effektive Methode zum Schutz Ihrer Wertsachen ist, dies aber nicht Ihre einzige Sicherheitsmaßnahme sein sollte. Treffen Sie am besten noch weitere Sicherheitsvorkehrungen, etwa mit einer Alarmanlage oder Überwachungskameras.